Der Schatten des Windes, Das Spiel des Engels- zwei Romane des Autors, die ich verschlungen und geliebt habe. Sprachlich eine Wonne und spannend bis zum letzten Wort. Immer geheimnisvoll und manchmal ein bisschen unwirklich.
Als ich auf den o.g. Titel stieß, war ich erstaunt auf dem Backcover zu lesen: "Herrlicher Schauerroman".
Tatsächlich wird hier hier vom Autor eine Geschichte entwickelt, deren Rezept lauten könnte: man nehme viel von der Fähigkeit eines Zafon, die Charaktere liebevoll zu zeichnen und die Leser atmosphärisch einzuwickeln, gebe ein wenig von der urfaustschen Idee, ein wenig Daphne du Maurier, einen Schuss Edgar Allen Poe und eine Prise Liebesgeschichte a la Rosamunde Pilcher dazu, mische kräftig und bringe es langsam zum Kochen.
Zafon entführt uns in die 30er Jahre an die französische Atlantikküste in ein verschlafenes Fischernest nahe dem Mont Saint Michel. Die Mutter zweier Kinder, deren Ehemann und Vater verstorben ist und sie mittellos zurückließ, bekommt die Chance ihrer Armut in Paris zu entfliehen und für einen Spielzeugfabrikanten zu arbeiten, der nahe dem Dorf in einem unheimlichen Herrenhaus wohnt. Schon bald bekommt die Idylle Risse: eine alte, unheimliche Geschichte um den verlassenen Leuchtturm und das Herrenhaus kommt langsam zu Tage. Die kleine Familie wie auch der charmante Hausherr geraten in einen gefährlichen Strudel von Hass, Rache und Zerstörung als ein alter Fluch zurückkehrt und seinen Tribut fordert. Hausherr, Mutter und Kinder müssen verzweifelt um ihr Leben kämpfen
Es ist sicher 30 oder gar 40 Jahre her, dass ich Schauergeschichten von Poe und anderen geliebt und verschlungen habe. Heute sind es eher realitätsnahe Kriminalromane oder ergreifende menschliche Schicksale und Familiengeschichten, die mich erschauern lassen. So war es etwas schwierig, mich auf das Phantastische und Unrealistische in diesem Roman einzulassen. Es ist mir auch nicht ganz gelungen. Dennoch kann ich nach der Lektüre konstatieren: ein gutes Buch. Vor allem für diejenigen, die Phantasy und Fiction mögen.
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