
Aber: das ist bei Weitem nicht das Maßgebliche an diesem
Buch. Interessant wird es durch den Erzählstrang, der den Weg von Ariel Sharon
von der Kindheit bis zum Tod und seine politischen Winkelzüge beschreibt und
vor allem um die Aufarbeitung des Nah-Ost-Konfliktes und seiner Ursprünge. Schätzing
seziert die menschlichen, geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe
der Gründung Israels, der Lage der Palästinenser und die emotionalen und
religiösen Befindlichkeiten auf beiden Seiten der Konfliktparteien. Man bekommt
das Gefühl, erstmals zu verstehen „was da unten eigentlich los ist“. Und da
wurde dann das Buch auch für mich als Frau interessant und die oben genannten
anderen Komponenten wurden zu Beiwerk, das dennoch eindringlich ein Bild davon
zeichnet, mit welchen Gefahren und Bedrohungen die Menschen im Nahen Osten tagtäglich konfrontiert sind. Wie unberechenbar die Lage ist.
Wenn die Erzählung erst einmal in Fahrt gekommen ist, lässt
sie einen nicht mehr los. Wer etwas über die Geschichte Israels, Fanatismus, Glaubenskrieg,
Kolonialpolitik und die damit einhergehenden menschlichen Tragödien erfahren
möchte, und das verpackt in einen kurzweiligen und spannenden Roman, für den
gilt diese Leseempfehlung: 5 von fünf Sternen